Samstag, 6. August 2016

to kondo

Und ich hatte echt vor, MEL mit einer komplett (na wenigstens mein Zeug) entrümpelten Wohnung zu überraschen, ätherisch clean und frisch gestrichen, pah! Den Floh ins Ohr gesetzt hatte mir Magic cleaning, klingt ja auch super, nur zu besitzen, was einen glücklich macht und den Rest rauszuschmeißen. Mit den Klamotten soll man anfangen und zwingend ALLE Klamotten auf einmal aufräumen: alles (wirklich alles) auf einen Haufen und dann entscheiden, welche Teile einen glücklich machen und den Rest außerhalb der Wohnung entsorgen. Das große Kind wollte mir helfen (oder vor dem Entsorgen Leichenfleddern).

Jedenfalls haben wir schwungvoll ALLE Klamotten (bis auf mein geliebtes pinkes Sommerkleid, das bis zu diesem Zeitpunkt in diesem Sommer noch nicht aufgetaucht war und eine Yogahose, die ich verzweifelt noch immer suche, im Wohnzimmer auf den Boden geschmissen - und da verließen sie sie ... Ich hatte einfach null Lust, jedes Teil in die Hand zu nehmen. Nun muss das Glücklichwerden ja nicht zwingend mit Lust verbunden sein, also setzte ich mich in meine Klamotten und begann nach Anleitung jedes Teil in die Hand zu nehmen. Vorher hatte ich mit der Buchhändlerin geklärt, dass ich das Buch nicht zurückbringen kann, wenn ich es in den Schrank/auf das Regal/mitten ins Chaos lege und anderntags nicht aufgeräumt ist. Schade eigentlich.

Ich sitze da also, das anwesende Kind lauert auf Beute und warte, ob mich eins meiner T-Shirts glücklich macht. Machen sie nicht, jedenfalls nicht explizit. Ohne Umschweife sortiere ich immerhin aus, was mich ganz klar nicht glücklich macht. Als mich das große Glück auch beim 10. Shirt noch nicht befallen hat, kommen mir langsam Zweifel, ob ich nicht zu viel von meinen T-Shirts verlange. Immerhin sollen die Dinger etwas schaffen, was weder ich noch MEL zuverlässig hinkriegen. 

Und dann erwische ich meine Yogahose. Die, in der ich mich zum Training traue, weil sie gewissen eigenwilligen Regionen mit Bewegungsdrang Einhalt gebietet, weil das Training Spaß macht und ich bis zu den Ohren vollgepumt mit Endorphinen vom Training komme. Ah cool, so ist das gemeint! Ähnlich glücklich machen mich ein gelber BH mit Ringerrücken (steht mir gut) und ein H&M-Shirt mit Federn drauf. Und eine Haremshose, aber die hab ich grad eh an. So, wenn ich den Rest jetzt echt wegwerfe, weil er mir bestenfalls egal ist, müsste ich am Montag in Yogahose, BH und Federshirt zur Arbeit gehen, ich bin mir nicht sicher, dass das da, wo ich arbeite, gern gesehen wird. 

Das war der Moment, als noch immer viel Zeug rumlag und mich die Motivation, wie soll ich sagen, kurz am Popo geküsst hat. Meine bessere Hälfte hat dann doch noch das meiste zu Ende sortiert, Strumpfhosen gerollt  und Schlüpperrollen hochkant in Schubfächer gestellt und nur ganz wenig auf dem Boden liegenlassen, darum hat sich dann MEL gekümmert, als er mit den Vorbereitungen zum alljährlichen Jungfrauenpeak beginnen wollte.

heute habe ich leider kein Foto für dich :)

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