Freitag, 18. Januar 2013

Mein Gott, jetzt hat sie's!

Juhuuu, ich kann's!!!! Nach 35 Jahren ist bei mir endlich der Groschen gefallen und dank Google-Bildersuche und eines schematisch bebilderten und geduldig betexteten Tutorials habe ich heute gelernt, was die anderen Mädchen in der dritten Klasse im Schulhort mit Leidenschaft, Ausdauer und vor allem mit Leichtigkeit gemacht haben: Perlenuntersetzer fädeln! Damit meine Kinder nicht ihr ganzes Erwachsenwerden hindurch das nagende Gefühl ertragen müssen, etwas offenbar so simples einfach nicht zu verstehen, habe ich ihnen schon nach Reihe drei postwendend den neuen Stand meiner Erkenntnis mitgeteilt und sie selber machen lassen. Und siehe: wir haben verstanden. Morgen machen wir weiter. Jetzt habe ich nur noch Grund zu der Befürchtung, dass sich a) anders als in der dritten Klasse keiner mehr über einen gefädelten Perlenuntersetzer von mir freuen wird und ich b) jetzt nicht mehr nur sehr viele mir geschenkte Bügelperlenbilder, sondern auch noch viele Perlenuntersetzer erfreut entgegennehmen und irgendwo unterbringen muss .... Immerhin, das ist meinen Eltern erspart geblieben :)

dreifacher Erfolg

Eltern von motorisch und geistig ähnlich veranlagten Kindern verrate ich an dieser Stelle zum Trost, dass ich so gut wie nichts, was ich heute kann, leicht gelernt habe. Meine Oma meinte später im Vertrauen, als ich durchaus schon extravagante Muster nach Strickmuster stricken konnte und mir von ihr Fäustlinge und Socken hab erklären lassen, dass sie bei meinem Anblick dachte, eher bricht sich das Kind die Finger, als dass sie stricken lernt, und da war ich immerhin 14; während meine andere Oma, die als erste versucht hat, mir den Umgang mit Wolle und Werkzeug beizubiegen, nicht mehr erlebt hat, dass ihr förderresistentes Bäumchen Früchte trägt.

Häkeln habe ich vorigen Oktober verstanden, was gemessen an den ersten Versuchen meiner Oma jetzt nicht gerade gestern ist. In Nadelarbeit hatte ich eine Drei und meine Lehrerin die feste Überzeugung, einen hoffnungslosen Fall vor sich zu haben. Lesen, Schreiben, Rechnen, Sprachen, Freundschaften schließen - alles in der Spätzünderliga. Also Eltern, Kopf hoch, gut Ding will Weile haben - und eine ordentliche schriftliche Anleitung, der man Schritt für Schritt folgen kann. Lesen hab ich nämlich nach der zähen Aufwärmphase prima gelernt ;)) und vielleicht lern ich am Ende sogar noch Tanzen!  Die Hoffnung stirbt zuletzt :)


Sonntag, 13. Januar 2013

Bakerman is baking bread



Ich bin hier total abgelenkt, denn in Miss.Magacukis Küche duftet es herrlich nach Brot. Und weil es in diesem Haushalt nur eine Kastenform gibt, kommt der Rest vom Teig ins Glas (es eignen sich nur Sturzgläser, also Gläser, die nach oben nirgendwo enger werden; am besten ist breiter, wie hier), Brot im Glas gibt runde Scheiben :) Gleichzeitig hindern die Gläser die Silikonform daran, sich vom gehenden Teig unschön auseinanderdrücken zu lassen. Oops, jetzt klingelt der Wecker ...



Stiller Held meines Brotes ist der alte schwere Bräter vom Flohmarkt, in den genau so viel kochendes Wasser passt, wie während einer Stunde Backzeit verdampft (gut 1,5 l) und der ganz unten im Ofen stehen kann, direkt über der Flamme. So und jetzt: slow down, relax, take it easy ...


Geldwäsche gescheitert

Von den Olchis, das sind kleine Viecher, die Müll lieben, haben wir gelernt, wie man aus einer H-Milch-Packung Portemonnaies (ich verzichte hier mal dankend auf die Hilfe der neuen Rechtschreibung) macht. So eins wollten wir verschenken, ich benutze meins jetzt schon seit ein paar Monaten und es hält und hält und hält (klopfaufholz) und ist hin und wieder Lichtblick für gestresste Kassiererinnen.


Der Beschenkte ist noch zu jung, als dass er die ideale Größe dieses Recyclingkunstwerks für Lederjackeninnentaschen, Kreditkarten, Monatskarten und Konzertbesuche zu würdigen wüsste, er muss sich einfach so über die Olchi-Idee freuen. Nun soll man ja a) Portemonnaies nicht leer verschenken, aber b) kein Geld, vor allem nicht, wenn es wenig ist, also brauchten wir einen Kompromiss. MEL hatte die wunderbare Idee, ein 2-Euro-Stück in Seife zu gießen, Geld für's Händewaschen zu bekommen, sollte das Herz eines Achtjährigen freuen. Allein, es geht nicht. Die Münze ist einfach zu schwer und sinkt gnadenlos bis auf den Seifenform-Grund (alternativ hätten wir eine Herzchenform mit Terassenstruktur gehabt, nur wollte der Sohn seinem Kumpel definitiv keine Seifenherzchen schenken, Geldwäsche hin oder her.)

Herzen? Wohl kaum ...
Das Portemonnaie bekam also ein 5-Cent-Stück für den Fön nach dem Schwimmunterricht, einen Glücks-Cent und ein (abgeschafftes) 1-Forint-Stück als Exotikbeigabe. Ruhe im Schiff.

So und was können wir nun in Seife gießen? Immerhin haben wir einen Haufen verkorkste Seifenstücke ohne Geldstück übrig. MEL meint: Glasmurmeln! Damit landen wir bei unserem Sonntagsbesuch, wo wir uns richtig gut durchfuttern, einen grandiosen Erfolg.



Form: Eiswürfelbehälter, IKEA

Samstag, 12. Januar 2013

für MEL: ganz ohne Worte




Bitte mach mir ein Schaf!


Seit gestern fühle ich mich wie beim kleinen Prinzen. MEL beschied der kleinen Prinzessin ungewohnt kategorisch, sie würde den Shoppingtempel NICHT mit dem von ihr bereits halb adoptierten Schaf verlassen und die einzig denkbare Art, wie weitere Plüschtiere bei uns Aufenthaltsrecht bekämen, wäre, wenn sie hier geboren werden, also wenn ich welche nähe. Außerdem hätte sie eins zu Hause. Das ist ihr neu. Eine weitere Stunde lang wird das Kind nur noch mäh! sagen, zu Hause fördern wir lediglich ein Eierwärmerschaf zutage, zum Frühstück gibt es gekochte Eier,


damit das gefundene Schaf artgerecht gehalten wird und irgendwann fällt er, der Satz: Kannst du mir ein Schaf machen? (Oder hatte ich gesagt, ich mach dir eins?)

Wir studieren unsere Schaf-Schnittmuster. Auftritt kleiner Prinz: Nein, das nicht. Das auch nicht und jenes auch nicht. Ich war kurz davor, eine Kiste zu nähen. Vorher finde ich burda-Schnitt 9731, nach dem ich vor Jahren mal einen Hund genäht habe, der bei uns bis heute nach seiner Modellbezeichnung B-Hund heißt. Zufrieden zeigt das Kind auf Modell E und erklärt, dieses da bitte. Modell E ist ein Hase, wie sich beim Zusammensuchen der Schnittteile zeigen wird. Unbeirrt zeigt sie auf Vieh E und sagt, nicht der Hase, das da, das Schaf! [es gibt in dem ganzen Schnittmuster offiziell kein Schaf]. Was soll's, der E-Hase bekommt den Schwanz vom B-Hund und freihand-abgerundete Ohren, das Kind das Versprechen, Stecknadeln rausziehen und das Schaf stopfen zu dürfen. Das tut sie gründlich. Nun sieht es  also so aus und der kleine Prinz ist glücklich mit seinem Schaf ins Bett gegangen :) Mission completed.

das ist KEIN  Schaf :)

der B-Hund

unser B-Hund

alles nur geklaut ...

Ich werd mal erzählen, wie das mit der Inspiration bei mir funktioniert, dass ich nicht malen kann, sagte ich ja schon. Also: Meine Tochter hat einen Schulfreund und der ein Foto von sich mit Monster. Das Monster fand ich cool und grobmotorikertauglich und habe es diesmal nicht einfach nur gespeichert (wo ich es nie wieder suchen werde), sondern war am Fotoautomaten.

Und nun pappt das Monster auf einem T-Shirt (es war noch orange/grüner Fleece übrig) und wird morgen zum Geburtstag verschenkt. Der Witz an der Sache ist der, dass ich den Schulfreund, wenn ich mich nicht sehr doll irre, als er noch deutlich weniger groß war,  singen hören habe, "es ist alles nur geklaut ..." :))) Danke, mein Lieber, für die Inspiration.

abmalen, feststellen, dass der Stoff nicht breit genug ist
für den Grobmotorikerentwurf, schrumpfen
ein bisschen improvisieren ...
ein bisschen angeben
und schon: alles nur geklaut, na gut, das T-Shirt nicht :)

Möglich, dass ich mich jetzt als Kunstbanause oute und das Monster ganz fürchterlich berühmt ist, mir gefiel es mit einem zeigenden Arm einfach besser.

Übrigens finde ich es spooky, dass man einfach so an die Fotos von anderen Leuten kommt. Obwohl ...

Donnerstag, 10. Januar 2013

Rückrufaktion


Eine frühere Kollegin von mir meinte, das Geheimnis einer guten Ehe seien 1000 km. MEL wäre zeitweilig schon mit 100 zufrieden, die er zu Fuß zwischen uns zu bringen gedenkt. Damit er auch mitten in der Pampa weiß, wo er ist, was er sich angucken könnte UND WANN DER ZUG NACH HAUSE FÄHRT, hat er so ein superschlaues Handy zu Weihnachten bekommen und wünschte sich - eine Handyhülle. Miss Magacuki fühlt sich geadelt. Wie immer etwas sub-koordiniert muss ich nehmen, was ich habe und entscheide mich - Überraschung! - für den doppelseitigen grün-orangen Fleece, was jetzt nicht wirklich MELs Farben sind. Ihm hätte ein frisches Steingrau, abgesetzt mit einem optimistischen Anthrazit, das etwas ins Grau changiert, sicher besser gefallen. Wie gesagt, hatte ich grad nicht. Dafür hatte mir meine Freundin zum Geburtstag drei Miniweckgläser mit (jungstauglichen) Borten geschenkt :) 

Zunächst wollte ich einlagig, mit Gürtelschlaufe (um das Handy auf den Gürtel zu fädeln) und einer kleinen Zusatztasche, z.B. für den Adapter einer Mikrospeicherkarte. Warum es dann zwei Lagen geworden sind, weiß ich jetzt nicht mehr, irgendeine Spielerei hätte sonst nicht funktioniert. 
Die Speicherkarteninnentasche hat noch ein kleines Gimmick, weil MEL nicht nur ein Wandervogel, sondern auch eine passionierte Radautüte ist, ist aber im Wortsinn ein insider (und er hatte es bis heute nicht entdeckt, da sieht man's, blog lesen bildet ;). Kann auch daran liegen, dass er noch keine zusätzliche Karte hat.

Mit den Klettverschlüssen und der Tasche fängt man also an. Wem offenkantige Verarbeitung hier gefällt (mir jetzt nicht mehr so), schneidet großzügig zu, näht und schneidet den Überstand erst nach dem Nähen zurück, das gibt sauberere Kanten. Als nächstes kommt die Borte ran. Klettverschluss ist auch so suboptimal, weil die Häkchenseite natürlich kratzt und Fotohandys keine eigentliche Rückseite haben - entweder du kratzt über die Fotolinse oder über das Display. Druckknopf ist auch Mist, weil man auf das Display drücken würde und Magnet kommt ja wohl nicht in Frage. Es gibt so Tartan-Kabelbinderklett, das kratzt kaum, meins hatte sich aber gerade erfolgreich irgendwo versteckt und blieb bis heute unauffindbar.
   

Die Flauschseite nähe ich nach dem Haus-vom-Nikolaus-Prinzip an (wenn's klappt, hier nicht), weil die ganz schön beansprucht wird. Die Häkchenseite bekam eine "Anfasshilfe", damit man nicht immer am Fleece reißen muss, das sicher bald ausleiern würde.

Und die widerlichen Perfektionisten denken daran, umlaufende Nähte wider die Intuition weit weg von der sichtbaren Kante zu beginnen, damit die Fadenenden oder Knoten später weit innen liegen :) 

So, wenn man das alles gut durchdacht hat, schließt man die Seitennähte und muss nur noch einmal trennen, weil man versehentlich übereifrig den Gürteltunnel mit zugenäht hat oder man war so schlau, ihn gleich schmaler als die (halbe) Handyhüllenbreite zuzuschneiden. (Miss Magacuki durfte trennen.)

das (orange) muss offen bleiben, da kommt der Gürtel durch
      Rückseite, Gürteltunnel jetzt oben

Sonntag, 6. Januar 2013

Happy New Year!


Vor ewigen Zeiten hat IKEA mal diese oberschnuffigen Viecher auf Pappkisten gedruckt. Unsere Kiste ist schon lange kaputt, aber wer würde es über's Herz bringen, diese Kerlchen in die Tonne zu kloppen? Ich kann schließlich nicht malen und die hier schienen im künstlerischen Anspruch handhabbar :) Nie hätte ich gedacht, dass gerade das Ferkel das erste sein wird, aus dem mal was wird. Dieses hier kommt auf den Tisch! - und wird meine Familie begrüßen, die ich zuletzt letztes Jahr gesehen habe, immerhin stimmt das sogar für den kleinen Wombat ;)

Ein schönes, spannendes und entspanntes neues Jahr mit Zeit für euch und die, an denen euch liegt, wünschen
Wutz und Miss Magacuki mit HundKatzeMaus


Platzset: IKEA, Ferkel: doppelseitiger Fleece (rosa/dunkelblau), Kleeblatt: doppelseitiger Fleece (grün/orange, der vom Spa-Engel), Käferknopf, Nase: Bastelfilz, Unterfaden weiß; die Ferkelohren sind 4 Dreiecke, nach der Zeichnung freihand zugeschnitten, die Kleeblätter vier Herzen mit geraden Enden statt Spitzen, überlappend angeordnet

Donnerstag, 3. Januar 2013

Eulenmütze Gegenstück


Aus den Resten der Eulenmütze kam locker noch eine zusammen, wo die erste dunkel ist, wurde die zweite hell und umgekehrt, damit die Wolle reicht. Vielleicht ist das auch eine Idee für Zwillinge, Geschwister oder beste Freunde. Zusätzlich hat diese hier schnuffige Puschelohren :)

Eigentlich sollte die zweite Eule auf dem Kopf eines Minimanns wohnen, der davon nicht wusste und nun schon eine obercoole Spiderman-Mütze trägt, bis er ins Bett geht. Außerdem wurde diese hier irgendwie eine Mädchenmütze und zu groß für den Knirpskopf (das kommt davon, wenn man plötzlich Nahtzugaben anschneidet ...). Sie hat trotzdem oder gerade deshalb sofort einen neuen Liebhaber gefunden. Es wäre möglich, dass man sie manchmal morgens in der S-Bahn auf einem Erwachsenenkopf sieht :)

Die Augenknöpfe gehörten ursprünglich an meine erste Jeansjacke und mussten damals vor jeder Wäsche ab- und nach jeder Wäsche wieder angezaubert werden.

hier noch mal die erste in hell-dunkel
und ohne Ohren (zumindest die Eule)

Spa-Engel

Schon seit ewigen Zeiten will ich einen Spa-Engel mit Handtuch über'm Arm machen, zum Beispiel für das Schaufenster der Apotheke zum Badeschaum verkaufen oder für den Kosmetiksalon. Am letzten Tag des Jahres hatte ich gleich morgens eine Verabredung mit meiner Kosmetikerin, danke, Mama! Nun ja, gut geplant ist halb gewonnen, nicht geplant geht auch irgendwie, jedenfalls hab ich am Vorabend "schnell angefangen", einen Spa-Engel zu machen. Und das ist er:


Ich dachte, vielleicht kann er irgendwo im Salon die Gäste auf Handtuchfreuden und Entspannung einstimmen, bei Tilda strahlen die immer eine himmlische Ruhe und pures Wohlbehagen aus. Dass der Wellness-Engel so gut ankommt, dass er sogar mit nach Hause darf, freut mich umso mehr :)

Bademantel: doppelseitiger Fleece, prima Idee. 
Lippenstiftwangen: na ja (besser mit einem Pinsel oder dem Finger auftragen)
Falls ich so eine noch mal mache, kriegt sie einen Körper aus Baumwolle, und nicht aus Jersey (auch noch im Fadenlauf geschnitten, dehnt sich wie verrückt) und beim Stopfen des Körpers etwas Oberweite, damit der Bademantel nicht so zusammenfällt.
Flügel: viele Lagen ganz dünne steife Baumwolle, die es manchmal bei IKEA gibt, lag schon seit Jahren in meinem Schrank. Von rechts übereinandergesteppt und dann ausgeschnitten (nicht gewendet).
Handtuch: ein Stück Microfaser-Putztuch aus dem 1-€-Laden - oops, jetzt kann ich ja gar nicht mehr putzen ;)
Haare: Wolle und Draht