Samstag, 30. Juni 2012

Hab ich's jetzt geschafft?

Miss Magacuki ist superstolz. Die Kita-Erzieherinnen haben bei mir einen Gutschein für magacuki bestellt! Den machen wir natürlich mit besonders viel Liebe, meine Haus- und Hofdesignerin Judit Iványi zeichnet, ich mach den Rest:




Das wär's gewesen - (K)ein Abiballkleid

Damit ihr nun auch noch seht, was nicht geworden ist, kommt hier der status quo des berühmten Ballkleides:


Dafür, dass ich keine Ahnung habe und nicht Dior bin, finde ich es gar nicht schlecht. Und ziemlich nah an dem, was werden sollte.

Natürlich hätte ich mir verdeckte, also rechts auf rechts Nähte gewünscht, aber ich hab einfach nicht rausbekommen, wie man die Dinge rechts auf rechts legen muss, damit die Winkel nach dem Wenden noch immer stimmen. Oder die Faltenteile - wie kann man die einsetzen auf drei Seiten von links mit allen Falten?

Die Falterei war ohnehin ein Abenteuer in Improvisation. Das Kind hat die Falten gelegt, ich hab sie mit Tesafilm fixiert und dann kamen sie praktisch "hinter einen Rahmen":




Profis schütteln wahrscheinlich nur ungläubig den Kopf. Wenn man genau hinsieht, merkt man, dass die Falten rechts und links auch nicht im gleichen Winkel hinter der Einfassung liegen. Außerdem ist die Naht obenauf, wäre unsichtbar vielleicht eleganter.
 

Der entscheidende Punkt war dann diese abfallende Linie. Prinzessin magacuki wollte ja einen tiefen Rückenausschnitt UND diese Art Kummerbund vorne, hmpf ... Und die Rockfalten so, dass sie nicht auftragen. Na wunderbar, Kobolde??! Dass das Kleid hier doch dick macht, liegt an meiner Schneiderpuppe, die so gar nicht die elfenhafte Größe meines Kindes haben will.

Aber wie auch immer, für einen absoluten Autodidakten hätte ein Kleid ohne Schnitt auch schiefer gehen können. Und sie hatte ja ein schönes. :)


Samstag, 23. Juni 2012

Ende gut. Alles gut! (ein Abiballkleid)


Na, Hand hoch, wer will nicht wissen, was aus den Abiballkleidern geworden ist? Also, ich fand das Kind hinreißend. Chices Kleid übrigens :)

MEL, du kannst hier aufhören zu lesen, das war's eigentlich schon.

***

Für alle, die ihr Buch gerade ausgelesen haben und noch unschlüssig sind, was sie als nächstes lesen könnten, hier die Langfassung:

Also, Ausgangspunkt waren die hier:


Zu diesen buffalos wollte das Kind bodenlang, Rückenausschnitt, Beinschlitz, Kummerbund, nachtblau (bzw. schuhblau), massig Stoff und Falten im Rock. So was hier, hat sie mir freundlicherweise gleich mal auf dem Desktop abgelegt:

Keine Ahnung, wer die Rechte am Foto hat, ich nicht.

Hmm, man braucht dazu ne Menge Kobolde, aber machbar wär's ...
Zur freundlichen Erinnerung sei angemerkt, ich kann lediglich LESEN, ich brauche also Schnitt und Anleitung. Jedenfalls dachte ich das. Jetzt denke ich es wieder :)

Dann erklärte das wunderbare Wesen, eine neue Idee geboren zu haben, nämlich dass sie auch noch ein after-Show-Kleid brauche, für die Party danach, das würde sie dann selber nähen, ich müsse nur assistieren. Doch, doch, ist ein dankbares Anfängerprojekt, finde ich auch. Schon beim Stoffzuschneiden stellt sie fest, nicht genügend Kobolde für das Unterfangen rekrutiert zu haben. Ganz ehrlich? Ich versteh das.


Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mit der Farbe. Sie erinnerte mich irgendwie an die Pfeffis meiner Kindheit. Ich mochte keine Pfeffis. Aber es ist zugegeben genau die Farbe aus den Schuhen. Seide mit Baumwolle. 5 Meter viel. Bitte fadengerade zuschneiden. Den Ballonrock von Modell 108 aus burda 3/2011, aber nicht mit dem langweiligen Oberteil, sondern eins nach Modell 119 aus burda 12/201. Ohne die Kellerfalte. Und dann noch dazu das bereits erwähnte Flatterding von da oben. Aha. Wo sind denn jetzt meine Kobolde?

Als erstes schiebe ich den Stoffberg durch die Overlocke, er sieht aus, als würde er gern fransen und wir wollen ihn waschen. Zum Glück probieren wir das erstmal an einem Probestück. Nee, nee, waschen fällt aus, Glanz und Stand sind dahin.

Das Kind macht die bäh-Arbeiten, kopiert Schnitte und schneidet Papierschnittteile aus. Wir nehmen dafür  übrigens Folie aus der Geschenkpapierabteilung der Drogerie, bei gemusterten Stoffen kann man so verhindern, dass man die Blumen an eher ungünstigen Stellen hat. Okay, oder sie genau da plazieren :)

Ich würde jetzt nicht sagen, ich hätte mich satzweise durch die Anleitung gearbeitet. Wortweise trifft es eher. Ich setze einen Nahtreißer ein, der - oh Wunder, da stimmt was nicht - haargenau auf beiden Seiten passt und kein bißchen zu sehen ist. Hallelujah, das kann nicht sein. Ist es auch nicht. Sie kommt nicht rein in das Oberteil. Wir brauchen einen längeren Reißverschluss, der bis in den Rock geht. Bitte???!! Leute, wir reden hier von einem Ballonrock, BALLONrock, hab ich noch nie im Leben gemacht und dann mit Nahtreißverschluss? Kobolde??! KO-BOL-DE!!!

Ich nehme mir eine Woche frei, die Muse findet das gut:


Am Ende der Woche haben wir ein Kleid. Ein Kleid und noch fünf Tage bis zum Ball. Vorhang auf für das Kleid:

 
Inspiriert von so viel Erfolg will ich mich an den Flatter machen, aber das Kind ist so begeistert vom Kleid, dass sie sich a) im Perlenladen eine Haarnadel macht, b) erklärt, wenn jetzt was schiefgeht mit dem anderen Kleid, sie dann dieses anziehen würde und c) jetzt die Tasche will. Kluges Kind, werden wir sehen.

Ein Kleid mit Schleife auf dem Pops wünscht sie sich wohl, seit sie 2 ist und wir in Frankreich bei der Hochzeit meiner Freundin waren - die, man ahnt es, eine kapitale Schleife auf dem Po hatte.

Der Rock wurde übrigens auf ein Satinband (eigentlich Rips, das gab's aber nicht in der Farbe) von außen (!) angesetzt.

Ihr Freund, ganz Gentleman, bat um ein Einstecktuch in Wagen Kleiderfarbe. Man sieht es ganz oben. Sie hat im Internet extra Maße und Falttechnik studiert :)

Außerdem war sie am letzten wie am ersten (Schul-)Tag ein grünes Kind :)

So, wer bis hierhin aufmerksam war, hat es gemerkt, das ist jetzt nicht ganz bodenlang und eher weniger blau und - tja, was ist denn nun mit dem blauen Balltraum?

Ja nun. Ich habe genäht, praktisch bis das Taxi vor der Tür stand. Hatte noch einen Tag freigenommen. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben, über mich hinauszuwachsen. Wir haben auf Papier und "am Mann" konstruiert. Ich fand mich gar nicht so uninspiriert mit meinem Problemlösungsansatz. Aber dann mussten wir uns zoffen und ein bisschen bocken. So was soll vorkommen. Schlechtes Timing. Das Kleid war dann einfach nicht fertig. Ich schon. Aber ich habe gelernt, dass ich mich binnen vier Minuten abiballfein machen kann. Inklusive Make-up, exklusive Haarewaschen. Es ging dann auch ohne. Ohne Haarewaschen bei mir, ohne langes Ballkleid bei ihr. Ich fand sie wunderbar entzückend. Und die Sache mit dem blauen Kleid hatte ziemlich was von einem Happening, was sagst du, Kind?

Die Muse übt noch mit Farben und muss sich erstmal ausruhen:


  Junior High

Übrigens war sie nicht die einzige mit schwindelerregend hohen Schuhen; für alle Schuhfetis habe ich ein paar fotografiert. Danke, Mädels, danke Willi.











Donnerstag, 14. Juni 2012

Bärenbrüder


MEL meint, ich sei graphoman und die Artikel wären zu lang, im Internet liest keiner mehr so viel Text. Und was mein Mann sagt, stimmt ganz genau ;)

deshalb nur so viel: Die superclevere Marketingstrategie Benutzen Sie doch Ihr Kind als Werbeträger funktioniert, der rote Bär musste einen Bruder bekommen. Das ist er. ENDE.


Besser?
PS: Eigentlich schade, ich hätte sonst erzählt, weshalb ich den unbedingt zwischendurch als Erfolgserlebnis nähen musste.

Dienstag, 12. Juni 2012

Living next door - ein schwarzes Püppchen

Als meine Tochter dem Puppenalter entwachsen war und in einer rigerosen Aktion alles "peinliche" aus ihrem Zimmer verbannte (was vielleicht etwas mit dem zeitgleichen Eintreffen des Austauschschülers aus Moksau zu tun hatte), habe ich sie für die Konsequenz und Entschlossenheit bewundert, mit der sie im Wortsinn Platz für ihr neues Leben geschaffen hat. Wir sind in meiner Kindheit so oft umgezogen, dass diese STRG ALT ENTF Aktionen nichts mit meinem Rhythmus zu tun hatten, bis heute vermisse ich meinen roten IKARUS-Bus, der einem meiner "dafür bin ich jetzt zu groß"-Happenings zum Opfer gefallen ist. Vielleicht hat ihn mein Vater heimlich gerettet, aber auch dann ist er verloren, denn dann schmort er in einer Ecke des elterlichen Kellers, wo ihn niemand zutage fördern wird, solange ich mich daran erinnere, dass er für mich die heißgeliebten Überlandfahrten bedeutet, wenn ich großes Glück hatte, in der ersten Reihe mit Blick auf den Fahrer, die Beine hinter dem gesteppten grau-beigen Kunstlederbehang und immer versucht, solange zu brummen, bis der Fahrer schaltet. Oder über dem Radkasten sitzen, heute verstehe ich, warum meine Oma das weniger lustig fand als ich, die ich endlich mal was sehen konnte und schön geschaukelt hat es noch dazu.

Aber das wollte ich gar nicht erzählen, sondern von dem Augenblick, als meine Bewunderung für die Feng-Shui-Aktion meines Kindes abrupt in blankes Entsetzen umschlug - als nämlich Yakari im Fernsehen lief und ich ihre Jana-Puppe (die eigentlich eine Ind-jana-puppe war) für ihre kleine Schwester haben wollte. Die Puppe müsse sie wohl damals, als sie kurz vor Mischas Besuch ... Hätte sie einem Frosch bei lebendigem Leib die Beine ausgerissen, ich hätte kaum entsetzter sein können (na ja, doch schon). Die Puppe, die in direktem Zusammenhang mit dem Welt-Rückseiten-Ranking steht, war HEILIG! Und überhaupt, wie kann man eine Puppe, heilig oder nicht, wegwerfen??? Und ganz nebenbei war sie einfach süß.

Wie hieß es so schön in den deutschen Untertiteln zur Kinoversion von "The Remains of the Day"? Es macht keinen Sinn, über verschüttete Milch zu weinen [sic!] Ich wende mich an den Problemlöser Nr. 1, das Internet. Fehlanzeige. Mit den angebotenen Indianerpuppen kann man doch nicht spielen. UNSERE war komplett aus Stoff und hatte schwarze Haare und sah aus, wie man sich als Bleichgesicht eine Indianerpuppe vorstellt. Ein richtiges Puppenkind, keine Künstlerpuppe, eine ohne Schnickschnack.

Irgendwas haben wir in unserer Familie mit den Puppen, die uns nicht gehören; bei meinem Vater war es eine Negerpuppe (damals hießen die so, auch noch, als ich klein war, und nein, ich werd nicht nächstes Jahr 100; ich hatte eine, weil meine 68-er Eltern das vielleicht unter dem Aspekt von Völkerfreundschaft und venceremos & Co. wichtig fanden, oder einfach nur, weil mein Vater noch eine Rechnung offen hatte.) Als Knirps hatte er es sich gründlich mit seiner zugegeben bisweilen etwas empfindlichen Mutter verdorben, als er fragte, ob er ihre Negerpuppe haben dürfe. Sie: Wenn ich tot bin. Er (voller Erwartung und vermutlich einer Spur zu viel Vorfreude in der Stimme): Wann stirbst du denn?

Vielleicht trage ich mich schon lange mit dem Gedanken, eine dunkle Püppe dann eben selber zu machen, was weiß ich. Neulich auf der Suche nach dem perfekten Abiballkleidstoff für das Kleid, vor dem mir so sehr graut, dass mir jedes alternative Projekt recht ist, egal, wie lange ich es schon vor mir herschiebe, entdecke ich bei Karstadt Hermannplatz braunen Samt. Zwei Sorten. Welchen jetzt? Ich denke über Sehgewohnheiten und Toleranzen nach. Zum Glück leben wir in Multikulti-Berlin. Ich warte ein bißchen und schon kommt eine Fachfrau für dunkle Haut durch die Abteilung. Ich frage sie, ob sie mir mal kurz helfen würde, sie guckt etwas verwundert, aber sie kommt mit. Ich muss so viel ehrlichen Enthusiasmus ausgestrahlt haben, dass sie mir keine klatscht, als ich frage, welchen der beiden Stoffe sie für eine Püppe nehmen würde, wenn sie denn eine dunkle Püppe nähen wollen würde. Dafür, dass der sich später total blöd nähen lässt, kann sie nicht, wir beurteilen hier nur Farbe und Haptik als Puppen- und Hautfachfrauen.


Eine Woche später zieht ein schokobraunes, knopfäugiges, oberschnuffiges Kugelbauchbaby bei uns gegenüber ein. Und bekommt als Willkommensgeschenk - eine Püppe. Eine dunkle. Als Gegengewicht zu den vielen Bleichgesichtern in multikulti-Berlin. Aber psst, nicht meiner Tochter ezählen ;)

Montag, 11. Juni 2012

First cut is the deepest - Sockenfrosch

Auch als Socke hat man es offenbar nicht leicht, viele Paare gehen getrennte Wege und während einer alle Brücken hinter sich abbricht und auf Nimmerwiedersehen verschwindet, das große Abenteuer sucht, irgendwo das ganz große Ding dreht, hängt der andere traurig und verlassen in der Wohnung rum und kommt nicht mehr unter Leute. Die geringsten Aussichten auf ein langes Leben als Paar haben einer empirischen Untersuchung zufolge schwarze Herrnsockenpaare Gr. 46. Offenbar treffen in dieser Paarkonstellation die lausigsten Lover auf die größten Abenteurer, was in fast allen Fällen früher oder später zu getrennten Wegen und zum Anwachsen der Single-Community führt. Daran ändert offenbar auch ein unbeabsichtigter Partnertausch wenig.

Wie so oft im Leben haben auch bei Sockensingles die süßen, die extrovertiert-ansehnlichen, die kuschligen, die extravaganten die Nase vorn, auch dicke haben beste Chancen. Während der Partner unbekannt verzogen bleibt, eröffnen sich ihnen nach dem First Cut und ein paar unumgänglichen Sticheleien ganz wunderbare Freuden des Single-Lebens: Nie mehr mit Füßen getreten werden, nicht mehr alleine rumhängen oder auf den Partner warten müssen, um vor die Tür zu kommen, das Leben mit anderen Augen sehen, ein neues Styling, ein bisschen Flitter - die Hoffnung für den verlassenen Partner kommt aus Asien und heißt "stray sock sewing" :)

Natürlich kommt es - und wir wollen hier nicht verschweigen, wie selten - vor, dass der verloren geglaubte andere Sockerich wieder auftaucht, wie bei uns, als es schon zu spät war und der eine bereits ein neues Leben begonnen hatte und eine neue Verbindung eingegangen war, diese hier:


Im Hause magacuki gibt es eine sehr schöne, aber leider ein wenig kaputte Tasche, in die wandern alle - im besseren Fall gewaschenen - einzelnen Socken. Von Zeit zu Zeit spielen wir "Socken-Memory", kippen die ganze Tasche aus, finden ein paar Paare und was partout immer übrigbleibt, wo wir wissen, die zweite ist weg, verloren, vermisst, gibt's vielleicht ein Sockentier. Wobei ich mich nach dem Studium  des (zum Glück gebraucht erwischten) stray sock sewing, too schon dabei ertappt habe, bei dm und anderswo zielgerichtet nach billigen günstigen, flauschigen Socken mit rosa Hacken gesucht zu haben, die ich vehement gegen meine Kinder verteidige, die die Dinger schnöde an Füße und in Schuhe zwingen wollen ;) Jetzt brauche ich nur noch Ideen für eine Armee von schwer vermittelbaren einzelnen schwarzen Herrensocken, hmmm, vielleicht kann man Darth Vader zum alpha-Sockentier machen??!! ;)))

Ich weiß ja nicht, wie eure gebrauchten Single-Socken aussehen, aber meine, also die meiner Kinder, werden irgendwie nie richtig sauber, sollen wir es Shabby-Chic nennen?

So, googelt mal schnell "stray sock sewing", alasst uns Ideen klauen recyceln und dann viel Spaß beim Socken liegen lassen, verlieren, kaufen, umbasteln! Hat man das Prinzip des Socken-Aufschneidens einmal verstanden, reichen eigentlich die Bilder. Kann man nicht nur mit Kindersocken sondern auch mit Kindersockenverlierern machen :) Und das Beste: Manchmal werden Lieblingssocken zu klein. Beim Waschen. Beim Wachsen. Ein guter Start für ein zweites Socken-Leben ...


Idee und Anleitung: Stray Sock sewing, too. (knuffige Ideen, coole Fotos, gut gezeichnete Anleitungen; Band 1 ist auch gut, einfach mal durchblättern und auf ein gebrauchtes lauern)
Material: 2 verschiedene Single-Socken (von der lila wusste ich eigentlich, dass die zweite nicht verloren ist), Füllmaterial (obligatorisches IKEA-Kissen 80x80 cm für 2,79 €), 2 Knöpfe aus Omas Knopfkiste

Samstag, 2. Juni 2012

Risiken und Nebenwirkungen

Heute höre ich in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit mit meinen besten Kopfhörern, die sonst immer Stubenarrest haben, den Boss. Selig falten er und ich uns auf einen freien Platz - schon dass es einen freien Platz gab, hätte mich stutzig machen müssen ... ich tauche ab, nicht mehr wirklich von dieser Welt. Ich muss wieder sehr entspannt und sehr glücklich und eventuell ein wenig debil ausgesehen haben, jedenfalls tippt mir an der nächsten Station plötzlich ein Herr (deutlich nicht der Boss) auf die Schulter und deutet milde lächelnd auf die Tür: außer uns beiden ist die Bahn leer, aussteigen, Zug endet hier; ich brauche ein bißchen, bis mich die Welt wieder hat.

Also Bahnsteig wechseln, Treppen laufen, Knie aua (vor allem nach 3 Stunden Stadionrock) - und am gemeinsten: von Seiner Anbetungswürdigkeit auf schnöde Realität umschalten. Wie ich so in meinem Bürooutfit auf den nächsten Zug warte und der Boss mich so gar nicht bürooutfitkomptabil rockt, denke ich, vielleicht sollte ich beim Nähen nicht Krimis oder HP, sondern den Boss hören - dann würde ich garantiert für mich nähen und dann, meine Herren, haltet euch fest! :))