Sonntag, 19. Februar 2012

Von Yetis und Yedis

Wir haben das Spiel schon im vergangenen Jahr gespielt, als ich einen oder zwei bunte Clownsstoffe gekauft hatte. Eine Woche vorm Fasching erklärte das Kind, kein Clown sein zu wollen. In diesem Jahr hatten wir noch einen Clownshut, diverses Schminkzeug und eine Hawai-Blumenkette für den Clown gekauft und waren unterwegs zu dem Geburtstag, für den es das Schnee-Perl-Huhn und das Eisbärenkissen gab, als das Kind in der Straßenbahn verkündet, ein YETI sein zu wollen. Yeti?? Die Freundin der Freundin, die eben noch ein bißchen im Flur rumstand, kommentierte meine Entrüstung mit einem saloppen: wenn du so bist wie die Freundin, sollte dich das doch nicht stören, dann hast du doch eh noch nix am Kostüm gemacht. Stümmt. Hmpf.

Ich biete dem Kind einen braunen Kuschelstoff an. Kind: Aber Yetis sind doch weiß!  MM: Aber ich hab nun mal braunen Stoff. Kind, etwas resigniert: Dann bin ich eben ein schmutziger Yeti.

Dafür gabs bei Kaufhof am Ostbahnhof dann ein langzotteliges Fell, das wehte schon beim Vorbeigehen so verführerisch :) Das große Kind nach dem Griff in die Tüte: DAS LEBT JA! Davon will ich Handschuhe. Heute noch. Na ja, das mit der Kinderstube und dem guten Ton üben wir noch. Wir müssen uns damit ein wenig ranhalten, sie ist schon eine Weile erwachsen.

Wie macht man nun einen Yeti? Ich dachte, eine Tunika und Beinstulpen. Mütze mit Ohren wäre auch gut gewesen, aber dazu war es zu spät. Zum Glück hatte ich mich bei der Größe des Kindes verschätzt und die Tunika zu groß geschneidert, so war sie ein seeehr yetiger Yeti. Aus dickem Filz habe ich noch Krallen für Füße und Hände geschnitten und an die Ärmel bzw. an die Stulpen genäht.

Einziger Nachteil: In Berlin ist Fasching eine Indoor-Veranstaltung und ein echter Yeti hat's gern etwas kühler ...
Die Nähte sind, wo es ging, rechts auf links verarbeitet; rechts auf rechts ging nicht, weil die Rückseite vom Fell eine wildlederartige Strukur hat und die Nahtzugaben pieken würden. Die Seiten- und Ärmelnähte haben die Nahtzugabe außen, sind also links auf links genäht.Versäubern muss man nichts, damit sie den Kopf durch bekommt, gibt es vorn in der Mitte einen einfachen Einschnitt entlang der Mittellinie, das Ende des Einschnitts habe ich aber vorsichtshalber mit einem Lederdreieick gesichtert, damit nichts weiter reißt.

Extra-Zugabe waren der Stockmann als Kuscheltier, inspiriert vom Grüffalo-Kind und kleine Ästchen in der "Schneeball"-Kette. In den Haaren hat sie Wattebällchen.



Am allerbesten hat mir bei der Faschingsdeko der Saloon gefallen, mit den davor angebundenen Pferden ;))))


 

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