Mittwoch, 17. August 2011

Küchenzauber

Heute habe ich gekocht statt genäht, ich glaube, die vielen Fressbeutel setzen bei mir die falschen Signale :)

Nee, eigentlich ist es eher so, dass ich mir vor vielleicht zwei Wochen eine Kücheninsel zurechtgeräumt habe, phasenweise leidenschaftlich gern koche und das Hantieren beim Kochen liebe. Meine Kücheninsel, zwei Unterschränke zum L aneinandergestellt, bieten dafür Platz genug und sind einfach genial.

Leider muss man das Gekochte auch irgendwo essen können und da wird es problematisch. Kurz gesagt, wir haben nach der Räumaktion keinen Platz mehr, um unbehelligt, ohne Staus, Reißverschlussprinzip und Ampelschaltung aneinander vorbei zu finden. Die neue Raumordnung ist leider nicht alltagstauglich für 5 Mann und einen Kater, der gerade Urlaub bei einem Großteil der von ihm versehentlich gezeugten Kinder macht, von dem er eigentlich spätestens heute zurückkehren kehren sollte und etwas in der Futterschüssel braucht. Gebraucht hätte, er verlängert. MEL hat ihn nicht wieder mitgebracht oder meine Mutter ihn nicht wieder rausgerückt oder b wegen a.

Weil ich meine Kücheninsel aber soo genial finde (man kann auch prima auf ihr zuschneiden oder bei Bedarf in Stoffkisten nach Trüffeln graben), habe ich eine Woche Galgenfrist bekommen. Dann muss eine praktikablere Anordnung der Dinge her. Nun koche ich also im Inselrausch, bevor die Schränke wieder bieder an die Wand wandern (schnief).

Seit wenigen Tagen gibt es bei uns um die Ecke frischen Fisch und der war heute wirklich frisch. Also habe ich mir unter erleichterten Bedingungen eine Dorade gefangen und nach einem Rezept aus Lust auf Genuss  (Feines aus Frankreich, 7/2011) Dorade in der Salzkruste gebastelt. Mit einem lieben Gruß an die Hauswirtschaftslehrerin stelle ich ein paar Bilder vom Werden ein - es hat unglaublichen Spaß gemacht.






Danke Mama, dass ich Kochen nicht als Arbeit empfinde :) Danke Papa, dass meine Küche nach dem Kochen (meistens) kein Schlachtfeld ist, obwohl ich all meinen schönsten Schüsseln beim Kochen den großen Auftritt gönne. Danke Kind für's Möbelrücken. Danke MEL und meine drei, dass ihr bereit seid, euch eine Woche an Tisch- und Schrankecken zu stoßen, drumherum zu turnen und euch wenn nötig überall durchzuzwängen. Schnecke, räum wenigstens deine Plüschviecher aus dem Weg!!

Ja, doch, ich war die Hälfte der Zeit auf dem besten Weg, Vegetarier zu werden. Ich hab sehr viel eher mich als die Dorade damit getröstet, dass ich sie ganz besonders schön mache. Spanferkel no go, Hummer und Lamm ebenso. Wenigstens das. Und keine Angst, das wird kein Foodblog. Aber diese vielen Fresstüten sind ja so inspirierend :))

wer sucht, der finde - avagy a türelem uborkát teremt

Wir haben eine wunderbare große Wohnküche mit angeschlossenem Schneideratelier oder war es umgekehrt, manchmal weiß ich es nicht mehr so genau. Jedenfalls nähe ich in der Küche, meine Stoffkisten haben vor einer Weile auch Teile des Küchenregals annektiert. Da komme ich ziemlich schlecht ran und verliere gern den Überblick, was außerhalb meiner Reichweite so zu haben wäre. Gerade habe ich jede einzelne Stoffkiste (auch die hoffnungslose) durchkämmt, weil mein Petersilienstoff nicht auffindbar war. Ich habe viele Stoffkisten, leider. Also Kiste runter, Kiste hoch, Leiter hoch, Kiste runter, Leiter runter, Leiter rauf, Kiste rauf, Stoffschrank komplett aus- und eingeräumt und im Geheimdepot neben den schlafenden Kindern die hoffnungslose hervorgezerrt.  Danke Tina, für deine (un)ermüdliche moralische Unterstützung und dein Verständnis, dass ein verschwundener Petersilienstoff ein abendfüllendes, ernstzunehmendes Problem ist :)

Als ich wirklich JEDE Kiste einmal durchforstet hatte und der Stoff noch immer verschwunden war, blieb nur noch mein kleines süßes Patchworkkörbchen, dass friedlich und freundlich, offen und  in bequemer Reichweite hinter mir seine tragende Rolle spielt. Also haltet mich jetzt nicht für komplett sötét, meine Kisten sind fast alle durchsichtig und die Patch-Stapel hatte ich bereits gescannt.


Erster Blick durch alle Fächer - nix Petersilie. War ja klar, ich such die ja schon seit zwei Tagen, wenn auch nicht so intensiv. Dafür tauchen Gurken auf, die sich klammheimlich hinter einen Stapel verdrückt hatten und damit ziemlich unauffindbar blieben.

Von der Petersilie, und ich weiß, dass ich noch einen 10 cm-Streifen hatte, fehlt weiterhin jede Spur. Ebenso von einer Idee, wo ich jetzt noch suchen könnte.

Als ich das Bild in den Blog einfüge, muss ich mich durch andere Bilder im Ordner wühlen. Da taucht plötzlich die Petersilie auf: Als Kleid an einem hochwasser-Kaninchen. Wie war das, Tina, wenn ich den vernäht hätte, das wüsste ich aber?? Du hattest also recht. Ähm, hatte ich mich dann noch lachend zu dem Satz verstiegen, so schlimm wäre es noch nicht? :))

Montag, 15. August 2011

neuer Lieblings-lunch bag :))




Ich finde diesen hier bisher den allerbesten, vor allem von hinten, wo oben Sterne und unten Blubberblasen um die UFO-isten wabern.

Den LEGO-Knopf hat sich mein Sohn ausgesucht, den finde ich jetzt nicht soooo passend. Ich weiß nicht, ob man es sieht, auf der Vorderseite habe ich noch einen Streifen Reflektorband in der Naht zwischen Monstern und Blubberblasen mitgefasst, ich komm grad nicht drauf, wie das heißt. Es sieht aber auch ohne Namen sehr space-ig aus :) (Paspel, jetzt weiß ich es wieder). Wer es genauer wissen will, kann gern die Bilder zum Zoomen anklicken.

Hier besteht das Futter aus einem blau-weiß karierten BW-Stoff aus den Siebzigern, den ich mit so einer Folie bebügelt habe, die den Stoff wasserabweisend macht. Das Aufbügeln dauert ewig, sieht aber dann cool aus. Demnächst nehm ich doch wieder Kühltasche, geht viiiel schneller und ich hab schon eine neue gekauft.
Ach ja, die Futtertüte hat noch eine Schwester, wo vorne und hinten gleich sind. Das dritte Kind wollte keine "Streifen". Die habe ich mit blauen Druckknöpfen geschlossen. Außerdem wende ich nicht mehr, ich stecke die Beutel ineinander und nähe jetzt die obere Kante sichtbar zu, weil ich keinen Nerv für Schrägbandfummeleien habe, danke Frau Heller. Nicht zu wenden hat den Riesenvorteil, dass man die (wende-)empfindliche Folie nicht mehr unnötig malträtiert.

Sonntag, 14. August 2011

Apfeltasche 2.0

Die erste Apfel-lunch bag ist fertig, die obligatorische 40 durfte nicht fehlen, ist ein Geschenk zum 40.
Mal sehen, vielleicht mach ich doch noch eine größere, der Stoff würde reichen, wenn auch das Kühlfutter alle ist und ein T-Shirt in Größe 40 hab ich auch noch, für das Fummelchen :)

Also Vorhang auf und willkommen im XL-Club :)


Wer den Stoff kennt, liebt und schmerzlich vermisst: bei Frau Tulpe habe ich ihn in beiden damals im Umlauf befindlichen Farbstellungen gesehen. Aber meiner ist echter 70-iger :) und eigentlich gar nicht meiner.

Samstag, 13. August 2011

Lunch bag

Für einen angeblich kreativen Menschen habe ich erstaunlich wenig Phantasie. So, was das Praktische angeht oder Anleitungen verstehen zumindest, ich muss das erstmal probieren, damit ich sehe, wie das Ding funktioniert. Eine Bekannte hat auf all people quilt diese schnuckeligen Lunchbags - oder nennt sie meinetwegen Fresstüten - entdeckt und eine in dem Apfelstoff bestellt, aus dem es schon eine grab bag gibt (wir erinnern uns: Baumwolle für bags & co. bitte nicht mit Schabrackeneinlage verstärken, das ist zu viel des Guten, H 250 (für Kragen und Manschetten) reicht vollkommen).
Ich bin noch dabei zu erforschen, was das nonfusible interfacing von der Zutatenliste ist und habe bereits eine vielversprechende Seite dazu gefunden, weil es schnell gehen sollte, aber erst mal mit H 250 experimentiert. Rehabilitiert hat mich als ausgebildete Dolmetscherin, dass auch das Wörterbuch dafür keinen Eintrag hatte ( - na ja eigentlich doch, aber erst mit Bindestrich). So was stabilisiert das Ego, aber was zum */*'##** soll ich da reinnähen? Wieso darf das Zeug nicht kleben, falls es das denn heißt? Wenn es nicht klebt, wie soll es dann den Stoff stabilisieren? Ich versteh das nicht, genauso wenig, wie die Anleitung an sich. Aber das passiert mir auch mit deutschen Anleitungen aus der burda. Da hilft nur Schritt für Schritt lesen und machen. Und Zeichnungen sind, anders als bei IKEA-Anleitungen, natürlich sehr hilfreich.

Egal, da der Apfelstoff nur noch begrenzt vorhanden ist, dachte ich, ich nähe eine Probetüte, zumal ich auch noch mit einem Futter aus zerschnittener Kühltasche (von Lidl in dem Fall, die bedruckte Lage kann man abmachen) experimentiere. Da mir die Sache mit dem nonfusible interfacing nach wie vor unklar ist, nehme ich IKEA-Stoff, der ist von alleine fester.

Beim Machen wird mir klar, dass man Innen- und Außenbeutel einzeln näht (eigentlich logisch), auch die Sache mit den Ecken für den Boden klappt, nachdem ich verstanden habe, dass die Ecke, die man wegschneidet, quadratisch sein muss. Das war sie bei mir nicht, weil ich die Tüte aus einem Stück nähe und deshalb von meinem ausgeschnittenen Quadrat (nur) die Nahtzugabe der Seitennaht abging, das macht jedes Quadrat kaputt. Vorsicht, aus einem Stück darf man nur nähen, wenn das Muster dann nicht auf Vorder- bzw. Rückseite auf dem Kopf steht.

Jetzt weiß ich, wie es geht, nun probiere ich noch eine zweifarbige Variante (mit H 250) und dann stürze ich mich auf die Äpfel. Ein bisschen überrascht bin ich, wie klein klein ist. Zum Vergleich habe ich eine 1-l-Packung Milch daneben gestellt.

 

Das lunch bag hat schon einen Besitzer :) - mein kleinstes Kind. Sie isst eh nicht viel und hat den Katzenknopf dazu ausgesucht. Bleibt zu hoffen, dass sie es nicht so macht, wie ihre Mama oder ihre Geschwister. Jeder von uns dreien hat schon mal ein Frühstück in der Tasche vergessen, ich zehn Tage (das war nur farblich interessant), die anderen beiden die kompletten Ferien, was bei etwas mehr Aufgeschlossenheit Raum für Feldforschungen zur Artenvielfalt gegeben hätte :( Aber hoffen wir mal das Beste ...

Was ich jetzt noch rauskriegen möchte, ist, wie man die Rückseite eine Idee länger machen könnte, damit das Futter nach dem "Umknicken" nicht vorblitzt.

Inzwischen gibt es weitere bags, eine mit Erdbeeren habe ich vorerst geschrottet, als ich in perfektionistem Übereifer unbedingt die fertige Bag bügeln musste und leider das (Plastik-)Futter miterwischt habe. Aber sie braucht nur ein neues Futter. Und ich eine neue Kühltasche.


Besonders lecker finde ich diese hier:


Sie ist insgesamt länger als der Originalschnitt, Sylivias Kommentar hatte ich noch nicht gelesen, doppelt umschlagen hätte sich angeboten (wohin gehört dann noch mal die Schlaufe??).

Und auch die Apfeltasche ist fertig, eine kleine zumindest. Man sieht sie neben den Erdbeeren.

Handytasche

Das arme Kind musste doch tatsächlich den Beutel seiner überstylischen verspiegelten Pilotensonnenbrille für das Handy benutzen, was der Brille weniger gut getan hat und Anlass zur Beanstandung und Einforderung einer Handytasche war. Bitte schön, solange ich das blöde Wickelkleid nicht machen muss, soll es mir recht sein. Das kam raus: rosa Eulen mit rosa Streifen, mich hat es fast umgehauen, aber es war ihre Entscheidung ...



Was hab ich an dem Verschluss gefummelt, weil ich mich nicht getraut habe, mich darauf zu verlassen, dass die Hülle fest sitzt und das gute Teil nicht versehentlich frei gibt! Und dann??! Maßarbeit! Die Hülle braucht keinen Verschluss, was natürlich nur der Tatsache zu verdanken ist, dass sie einen hat ;) Sie sitzt so stramm, dass das Telefon nicht rausflutscht und locker genug, um es bequem freizugeben. Natürlich nicht, wenn ich anrufe, dann schützt die Polsterung das arme Kind davor, behelligt zu werden. Kombiniert mit einem unaufdringlichen Klingelton, der erst lauter wird, wenn es genervte Mütter bereits aufgegeben haben, ist das 'ne bombensichere Sache :) Warum hab ich so was eigentlich nicht?